Woran es Fachkräften mangelt und was wir dagegen tun

Der Fachkräftemangel in Österreich ist in aller Munde. Laut dem Fachverband UBIT können in ganz Österreich geschätzt 10 000 IT-Fachkräfte Jobs nicht besetzt werden.

Um diesem Missstand entgegen zu wirken, werden von bildungspolitischer Seite und den Ausbildungsstätten Schritte notwendig sein, Österreich für die Zukunft der Digitalisierung fit zu machen, um weiteren wirtschaftlichen Schaden für den Standort Österreich abzuwenden.

Fachkräfte sind heiß umworben

Arbeitskräftemangel auf der einen Seite bedeutet, dass auf der anderen Seite um bestehende und zukünftige Fachkräfte großer Andrang herrscht. Firmen rekrutieren teilweise direkt von Ausbildungseinrichtungen (Job-Out) und locken mit hohen Einstiegsgehältern, um offene Stellen zu besetzen.

Klassische Ausschreibungen vakanter Jobs erzielen aber nicht mehr den gewünschten Rücklauf an passenden Bewerbungen, so dass gerade im IT Bereich Personaldienstleister engagiert werden. Sehr viele Kandidat*innen antworten allerdings auf Anfragen, dass sie mit Jobangeboten regelrecht überschwemmt werden oder antworten gar nicht mehr.

Auf der einen Seite gibt es nun Firmen, denen der Fachkräftemangel zu schaffen macht und unter nicht besetzten Stellen leiden und auf der anderen Seite Fachkräfte, die sich selber nicht mehr auf Jobsuche begeben müssen, da sie über Berufsnetzwerke und direkte Ansprache regelmäßig Angebote erhalten.

Schnelles und ehrliches Feedback wird geschätzt

Für sehr viele Bewerber*innen im Recruiting-Prozess ausschlaggebend ist die Art und Weise wie sie behandelt werden und vor allem wie schnell sie Feedback bekommen. Lässt sich eine Firma zu lange Zeit, rückzumelden, ob ein Kandidat oder eine Kandidatin zu einem Gespräch eingeladen wird oder ein Angebot erhält, geht rasch das Interesse verloren und eine Bewerbung wird zurückgezogen.

Als Recruiting Specialist bin ich täglich mit Kandidat*innen im Kontakt, denen ich Angebote und Ausschreibungen unterbreite. Der fachliche Background ist sowohl von Firmenseite als auch von Kandidat*innenseite oftmals schnell abgeklärt. Darüber hinaus wollen Bewerber*innen aber vorab einen Einblick in die Unternehmenskultur des potentiellen neuen Arbeitgebers bekommen.

Als Personaldienstleister sind wir als Schnittstelle zwischen Firmen und Arbeitskräften natürlich gefragt, sowohl die Wünsche unserer Kandidat*innen und Kund*innen zu berücksichtigen als auch bei Auftragsvergabe präzise zu erheben, wen oder welche Skills eine Firma genau sucht und braucht, aber auch was ein Arbeitgeber konkret anbieten kann.

Dazu gehört, dass man sich in Erstgesprächen Zeit nimmt und aktiv zuhört und nachfragt, laufend mit Ansprechpersonen der HR und den Fachabteilungen Rücksprache hält und auch die Kommunikation innerhalb unseres Unternehmens reibungslos und ohne Informationsverlust abläuft. Wenn alles ineinander greift und alle an einem Strang ziehen, wird nicht nur eine Besetzung an sich wahrscheinlicher, auch die Qualität dieser wird erheblich erhöht.

Die Folgen daraus können niedrigere Fluktuation, erhöhte Zufriedenheit bei ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen und generell langanhaltende fruchtbare Kooperationen sein.

Es geht nicht nur um den schnellen Erfolg

Natürlich freut es mich persönlich, wenn ich dazu beigetragen habe, jemanden erfolgreich vermittelt zu haben. Genauso wichtig ist mir aber, dass wir bei DreiKreis nicht nur den kurzfristigen Erfolg im Blick haben, sondern zur Zufriedenheit aller Beteiligten beitragen wollen.

Was sich also viele KandidatInnen von Firmen und Personaldienstleistern wünschen, ist eine umfassende und fundierte Stellenbeschreibung jenseits der Hard-Facts, schnelles und ehrliches Feedback im Recruiting-Prozess und generell einen offenen und respektvollen Umgang.

Zwar löst dies nicht den Mangel an Fachkräften an sich, aber immerhin kann man den Recruiting Prozess soweit gestalten, dass es den Fachkräften im Bewerbungsprozess an nichts mangelt 😉